Bürgerantrag von 2019

Diesen Bürgerantrag habe ich 2019 eingereicht. Er wurde im Rat der Stadt besprochen und positiv verabschiedet.

Seit dem sind in Gütersloh keine Massenstarts von gasgefüllten Ballons auf städtischen Grundstücken und in städtischen Einrichtungen mehr erlaubt. So findet das "traditionelle in die Luft entlassen von 1000 Luftballons" zur Eröffnung der Michaeliswoche nicht mehr statt. Städtische Schulen und Kindergärten verzichten seit dem ebenfalls auf Luftballonevents dieser Art.

Die Gründe, warum ich das beantragt habe, kann man dem Bürgerantrag entnehmen:


Keine gasgefüllten Luftballons auf Veranstaltungen der Stadt Gütersloh steigen lassen

Bürgerantrag nach § 24 der Gemeindeordnung NRW

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schulz,

ich bitte folgenden Antrag an den Rat der Stadt Gütersloh zur Beschlussfassung weiter zu leiten:

Der Rat der Stadt beschließt, auf städtischen Veranstaltungen keine Luftballons steigen zu lassen

Begründung:

Beim „Rainbowflash – Gütersloh verliebt sich“ am 17.5.2019 musste ich leider Augenzeugin werden, als mitten in der Stadt eine große Anzahl gasgefüllter Luftballons in den Himmel aufstiegen. 

Alles, was man steigen lässt, kommt aber auch wieder runter. Ausgediente Luftballons mit Plastikschnüren, Plastikverschlüssen und teilweise mit Pappkärtchen dran liegen überall in der Natur. Die runtergefallenen Ballons werden von Vögeln mit Nahrung verwechselt, Tiere verheddern sich in den Schnüren und können sich nicht mehr befreien, Vögel tragen die Schnüre in ihre Nester, wo Küken sich daran strangulieren. Luftballons sind eine große Gefahr für Tiere. Dass inzwischen viele Ballons aus Naturkautschuk oder Latex sind, ändert nichts daran, dass Tiere diese nicht verdauen können und langsam und elendig daran verenden, da die Ballons den Magen verstopfen. 

Zudem ist es in Zeiten von Naturverlust, Artensterben und Klimawandel auch nicht mehr zeitgemäß, Dinge „steigen zu lassen“, ohne zu wissen, wo sie wieder runterkommen und ohne sich um deren Entsorgung zu kümmern. Genaugenommen könnte man es fast als Umweltverschmutzung bezeichnen, Gegenstände in die Luft zu schicken, die wo auch immer runterfallen und dort liegen bleiben.

Ob die Aktion mit den Luftballons beim Rainbowflash von der Stadt ausging oder die Aktion eines Vereins oder von Privatpersonen war, weiß ich nicht. Sie ist aber ein guter Anlass, jetzt zu beschließen, dass solche Aktionen in Zukunft auf Veranstaltungen mit städtischer Beteiligung oder ganz von der Stadt organisiert nicht mehr durchgeführt werden dürfen. 

Mein Antrag und der Beschluss sollen sich auch auf städtische Schulen und deren Schulveranstaltungen beziehen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Anette Klee

 

Gütersloh, den 12.06.2019


„Rainbowflash“ am 17.05.2019

Quelle: Facebook

Diese Ballons habe ich innerhalb von kurzer Zeit in Gütersloh in der Natur gefunden:

Ein kurzer Moment der Freude verursacht so viel Leid:

Quelle: Sea Shepherd (mit freundlicher Genehmigung)