Unsere Serie der Sofortmaßnahmen

Hier entsteht das Archiv unsere Maßnahmen.

03.02.2024:    1. Sofortmaßnahme: Fahrradzone Innenstadt

22.02.2024:    2. Sofortmaßnahme: Parkraumbewirtschaftung

26.03.2024:    3. Sofortmaßnahme: Umlaufsperren

23.04.2024:    4. Sofortmaßnahme: Radabstellanlagen

14.05.2024:    5. Sofortmaßnahme: ??


6, 7, 8, 9 ...


Offener Brief an die Stadtverwaltung Gütersloh vom 23.04.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute präsentieren wir unsere 4. Maßnahme: Fahrradabstellanlagen

Vor etwa einem Jahr hat die Stadt auf Vorschlag des Klimabüros zwei mobile Fahrradabstellanlagen in der Schulstraße platziert.

Diese Abstellanlagen sind auch geeignet, um schnell und einfach Parkraum an anderen Stellen in der Stadt zu schaffen.

Praktisch ist, dass eine Abstellanlage bis zu 12 Fahrrädern Platz bietet. Sie kann einfach auf die Verkehrsfläche montiert werden und kommt somit ohne Tiefbauarbeiten aus.
Diese Abstellanlagen können gemietet oder auch gekauft werden. Die Stadt kann damit beliebte Plätze aufwerten und Abstellchaos verhindern. Durch die flexible Verwendung sind diese Fahrradständer auch als Zwischenlösung geeignet.

Im Folgenden schlagen wir verschiedene Orte vor, die mit den ob genannten System ausgestattet werden können.

Der Bahnhofsvorplatz:
Das Chaos der Fahrradabstellsituation auf dem Bahnhofsvorplatz wurde schon öfter in verschiedenen Gremien thematisiert, aber bis heute nicht beseitigt.

Soweit uns bekannt ist, wartet die Verwaltung auf eine Gesamtplanung des Bahnhofsvorplatzes.

Da durch die angespannte Haushaltssituation und den ungewissen Ankauf des Postareals die Entwicklung des Bahnhofsvorplatzes unklar ist, schlagen wir vor, diesen kurzfristig mit Fahrradabstellanlagen auszustatten.

Aktuell gibt es etwa 70 Fahrradabstellplätze mit Vorderradklemme und 14 Bügel. Das ergibt 98 Abstellplätze. Am Freitag den 12.04.24 um 13 Uhr haben wir 212 Fahrräder gezählt. Davon standen 57 Räder ungeordnet um den Bereich der Radstation und vor dem Bahnhofseingang. Zahlreiche Fahrräder waren umgestoßen. Ein täglicher Anblick.

Der Bahnhofsvorplatz bietet Platz für 10 zusätzliche Radabstellanlagen, welche eine Steigerung um 120 Räder bedeuten würden. Weitere 4 Stück können in Abstimmung von Besitzrechten und Wegerechten errichtet werden. Im späteren Verlauf könnten die Stellplätze mit Vorderradklemme entfernt und gegen Bügelanlagen ausgetauscht werden. Dadurch wäre zwar keine Steigerung der Abstellplätze möglich, doch die Räder könnten besser vor Diebstahl und vor Beschädigungen geschützt werden.

Am Theater und Stadthalle:
Um das Areal des Theaters und der Stadthalle befinden sich nur wenige Stellplätze. Auf dem Hans-Werner-Henze-Platz, direkt an der Hecke zum ehemaligen Sportplatz könnten 60 Einstellplätze errichtet werden. Diese Plätze könnten zudem auch von Schülern zu Schulzeiten benutzt werden.

Am Dreiecksplatz:
Auch hier ist eine deutliche Kapazitätserweiterung wünschenswert. Einerseits für die Veranstaltungen auf dem Dreiecksplatz, aber auch für die Gastronomie an der Friedrichsstraße.
Dazu könnten auf dem Theodor-Heus-Platz hinter Rüterbories und parallel zu Friedrichsstraße geschätzt 10 zusätzliche Abstellanlagen (120 Plätze) errichtet werden.

 An der Bücherei:
Die Gütersloher Bücherei wird von vielen Radfahrern frequentiert. Die Abstellplätze reichen bei weitem nicht aus. Vor dem Bremer Schlüssel in der Dalkestraße befinden sich 2 mal 5 Parkplätze für Kfz, die durch eine kleine Grünfläche getrennt sind. Auf einer der zwei Parkflächen können etwa 40 Fahrradabstellplätze entstehen.

Wir stellen heute nur 4 mögliche Plätze vor. Weitere Plätze können auf die gleiche Weise kurzfristig und schnell erschlossen werden. Da die Abstellanlagen einfach verlagert werden können, bleiben die Plätze weiterhin für große Veranstaltungen flexibel nutzbar. Die Stadt kann somit auch einfach auf veränderte Anforderungen reagieren. Mehr Radabstellanlagen fördern den Radverkehr. Fahrräder können besser gesichert werden, was die Räder vor Vandalismus und Diebstahl schützt. Plätze mit Abstellanlagen werden häufiger mit dem Rad angefahren, was die Attraktivität dieser Plätze steigert. Das kann einen positiven Effekt auf Gastronomie und Handel haben.
Eine einzelne Abstellanlage (6 Bügel) wird im Internet für ca. 800 Euro angeboten. Bei größeren Mengen werden sich bestimmt andere Konditionen ergeben. Wenn das immer noch zu teuer ist, schlagen wir vor, Sponsoren für diese Anlagen zu suchen, die gleichzeitig Werbeflächen an den Abstellanlagen nutzen könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Ingold Klee  
Bürgerinitiative Verkehrswende Gütersloh
 

Offener Brief an die Stadtverwaltung Gütersloh vom 26.03.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute präsentieren wir unsere dritte Maßnahme: Abschaffung von Umlaufsperren

Am 23.08.2022 verlieh Verkehrsminister Oliver Krischer der Stadt Gütersloh das Prädikat „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“.

Um in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen, kurz AGFS aufgenommen zu werden, hat eine sogenannte „Bereisung“ der AGFS in Gütersloh stattgefunden.

In der Regel werden die beigetretenen Kommunen alle 7 Jahre geprüft und die Fortschritte festgestellt. Die Stadt Gütersloh wird aber schon nach 2 Jahren nachgeprüft, weil die AGFS Mängel festgestellt hat. Diese Nachprüfung wird im Jahr 2024 stattfinden.

Die Stadt bezahlt einen Jahresbeitrag von 2.500 €. Dafür können Verwaltungsmitarbeitende zum Beispiel an Fortbildungen teilnehmen oder die Stadt kann auch Fördermittel in Anspruch nehmen. Zuletzt konnten für die Erhebung zum Modal Split somit 30.000 € in Anspruch genommen werden.

Es heißt aber nicht nur nehmen, sondern auch geben. Die AGFS fordert z.B. den Rückbau von Umlaufsperren für eine bessere Durchlässigkeit für den Fuß- und Radverkehr. Umlaufsperren werden eingesetzt, um z.B. das unabsichtliche Einfahren von Radfahrer*innen auf sich kreuzende Verkehrswege zu verhindern. Allerdings ist durch die Verengung eine barrierefreie Nutzung des Weges nicht mehr gewährleistet. Verschiedene Nutzergruppen, wie z.B. Hand-Bike-Fahrer, Dreiräder, Lastenräder, Radfahrer mit Gepäck oder Kinderanhänger werden behindert oder sogar ausgeschlossen.

Für die Gestaltung bilden die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (kurz ERA) die Grundlage. Die in Gütersloh häufig eingesetzte Variante der Umlaufsperre ist laut ERA-Standard nicht mehr zulässig. Für diese gibt es neue bauliche Regeln. Statt Umlaufsperren wird heute auf Verkehrsschilder und Markierungen auf den Fahrbahnen gesetzt. Sind Umlaufsperren baulich nicht zu verhindern, müssen diese deutlich gekennzeichnet und beleuchtet werden.

In der StVO §39 II. heißt es: "Bei Ausgestaltung und Beschaffenheit, für den Ort und die Art der Anbringung von Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen ... soll im Einzelnen nach dem jeweiligen Stand der Wissenschaft und Technik verfahren werden, den das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nach Anhörung der zuständigen obersten Landesbehörden im Verkehrsblatt erforderlichenfalls bekannt gibt."

Die Bürgerinitiative fordert den sofortigen Rückbau oder Umbau von nicht mehr rechtskonformen Umlaufsperren/Absperrungen. Die Verwaltung kann das Risiko nicht übernehmen, wenn wie z.B. in Halle Westf. ein Mensch an der von der Stadt eingerichteten Sperre zu Schaden kommt. Schon gar nicht, wenn diese Gefahr nun wissentlich in Kauf genommen wird.

Die Bürgerinitiative fordert die Stadt auf, die Umlaufsperren sofort zu entfernen, die unnötiger Weise den Radverkehr gefährden oder behindern. Eine durch einen Unfall entstehende Klage kann die Stadt und damit die Bürger*innen der Stadt teuer zu stehen kommen. Hinzu kommt der immense Imageschaden der Verwaltung der Stadt.

Mit freundlichen Grüßen


Ingold Klee  
Bürgerinitiative Verkehrswende Gütersloh
 

Offener Brief an die Fraktionen vom 22.02.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Bürgerinitiative Verkehrswende arbeitet an kostengünstigen Maßnahmen, die unsere Stadt einer Verkehrswende näherbringen sollen.

Die Erfolge in der Verkehrswende waren in den letzten Jahren eher gering und dass in Zeiten, in denen wir keine angespannte Haushaltssituation hatten.

Unsere Themen sind breit gestreut. Wir werden etwa alle drei Wochen einen neuen Vorschlag unterbreiten.

Die Themen sind nicht generell neu, aber alle Themen zusammen können eine positive Veränderung in der Gestaltung unserer Stadt bringen.

Es sind kleine, niederschwellige und umsetzbare Schritte.

Dieses Schreiben geht an alle demokratischen Fraktionen in Gütersloh.
Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, Steine ins Rollen zu bringen – auch über Parteigrenzen hinweg.
Es geht um die Entwicklung unserer Stadt und wir sind alle ein Teil von ihr.

Unsere Maßnahmen betreffen vorwiegend die Förderung der umweltfreundlichen Verkehrsteilnehmenden.

Wir sind keine Kraftverkehrsgegner, nur zum gegenwärtigen Zeitpunkt benötigt diese Mobilitätsart keine weitere Förderung.

Wir freuen uns auf einen konstruktiven Austausch.

Im Anhang finden Sie unseren 1. Vorschlag vom 30.01 und unseren aktuellen 2. Vorschlag vom 20.02.2024.

Für Austausch und Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Ingold Klee
Bürgerinitiative Verkehrswende Gütersloh


Offener Brief an die Stadtverwaltung Gütersloh vom 30.01.2024

Die Bürgerinitiative Verkehrswende hat sich als eigenständige Arbeitsgruppe vor etwa 10 Jahren aus der Bürgerinitiative Energiewende gebildet. Unsere Arbeitsgruppe erarbeitet kurzfristig umsetzbare Maßnahmen, die uns einer Verkehrswende in Gütersloh näherbringen sollen.

Wir werden in den kommenden Wochen weitere mögliche Maßnahmen aufzeigen. Dabei haben wir darauf geachtet, dass diese Maßnahmen mit einem sehr kleinen Budget und wenig Personalaufwand umzusetzen sind.

Warum machen wir das?
Der Bürgerinitiative ging es in den vergangenen Jahren immer um ein zügiges Umsetzen der Verkehrswende. Leider trennen sich hier Wunsch und Wirklichkeit. Die Umsetzung von weitreichenden und effektiven Maßnahmen scheint durch die angespannte Haushaushaltssituation noch zusätzlich blockiert und läuft Gefahr, weiter in die Zukunft geschoben zu werden.

Kein Geld für weitreichende Maßnahmen?
Der Fachbereich Stadtplanung hatte in der Vergangenheit etliche Vorschläge gemacht.
Es gab einen Masterplan (2018), diverse Gutachten und Konzepte, aber keine ganzheitlichen Umsetzungen. Selbst zu den Zeiten, als es um den städtischen Haushalt bessergestellt war.

Wie kann es trotzdem gelingen?
Die Bürgerinitiative hat die verschiedenen Maßnahmen aufbereitet und zu einem Gesamtbild zusammengefasst. Dabei lag uns vor allem die Gütersloher Innenstadt am Herzen.
Unsere Maßnahmen sollen kommende Planungen die z.B. aus dem Nahmobilitätskonzept der Verwaltung entstehen können, ergänzen, vereinfachen, vorbereiten und beschleunigen.

Die Maßnahmen sind vielfältig:
In den kommenden Wochen werden wir Maßnahmen vorstellen, die innerhalb weniger Tage erledigt werden können. Dabei sei der Hinweis gegeben: Wir wollen nicht das Auto aus der Innenstadt verbannen; es gibt allerdings auch keinen Grund, den KFZ-Verkehr weiter auszubauen. Die Verkehrswende sieht vor, die umweltfreundlichen Verkehre zu fördern. Es geht darum, den „Lebensraum Innenstadt“ zu verbessern und dessen Attraktivität zu steigern. Die Innenstadt ist das Herz unserer Stadt. Sie ist Aufenthaltsraum, Kulturraum und Begegnungsraum. Dieses gilt es zu stärken.

Problem der verwaisten Innenstädte:
Kurz angemerkt: Manche Innenstädte verwaisen aktuell auch mit ganz viel Parkraum und Kraftverkehr. Betrachten wir die Veränderung durch eine Verkehrswende positiv: Nicht das Auto bringt den Umsatz in die Stadt, es ist die „Laufkundschaft“, gepaart mit viel Aufenthaltsqualität.


Ingold Klee
Bürgerinitiative Verkehrswende Gütersloh


Offener Brief an die Stadtverwaltung Gütersloh vom 03.01.2024

Neues Jahr - neues Glück oder „einfach mal handeln“?

Die Verwaltung ist die Gestalterin unserer Stadt. 
Die Politik lenkt dabei die Ausrichtung. 
Was ist aber, wenn die Verwaltung kaum gestaltet? 
Dann gibt es auch wenig, was politisch zu lenken ist.

Die Verkehrswende Gütersloh steht für die Weiterentwicklung der Stadt beim Thema „Verkehrsgestaltung“.
Das ist ein Thema, welches die meisten Menschen in Gütersloh betrifft. Jeder von uns möchte mobil sein.
Jeder von uns muss sich in seinem Alltag seinen Möglichkeiten entsprechend bewegen können. 
Mobilität hat einen sehr großen Einfluss auf unsere Gesundheit und auf unser Wohlbefinden. 
Die Mobilität hat auch großen Einfluss auf den Klimawandel und auf die Gestaltung unserer Zukunft. 
Solche weitreichenden Themen dürfen nicht ignoriert werden, denn die Zeit läuft gegen uns. 
Wenn wir den Anschluss an die notwendigen Veränderungsprozesse verpassen, wird das für uns folgenreiche negative Einflüsse auf jeden Einzelnen haben.

Was geschieht in Gütersloh? 
Hier kann der Eindruck entstehen, es bewege sich nichts. 
Im Jahr 2017 entstand der Masterplan klimafreundliche Mobilität, der im Jahr 2018 beschlossen wurde. 
Bis heute ist nur ein sehr kleiner Teil der Maßnahmen umgesetzt worden. 
Im Jahr 2021 wurde das Innenstadtkonzept besprochen. 
Im dazugehörigen Gutachten wurden im Vorfeld mehrere Handlungsoptionen ausgeklammert, welches die Objektivität beeinflusste. Seit her ist zu dem Punkt nichts passiert. 
Selbst gefasste Beschlüsse wurden nicht umgesetzt.

Wir befinden uns heute im Jahr 2024 und stellen fest, dass die Stadtkassen leer sind. 
Das bedeutet auch, dass keine Gelder mehr vorhanden sind, unsere Verkehrsstrukturen professionell auszubauen – und diese Situation wird uns noch viele Jahre so erhalten bleiben.

Ingold Klee
Bürgerinitiative Verkehrswende Gütersloh